Abnahmekontrollen sind von grosser Wichtigkeit zum Schutz von Personen
Bei Neuinstallationen, Umbauten oder wesentlichen Änderung an bestehenden Anlagen müssen die elektrischen Installationen von Experten abgenommen werden. Während der Abnahmekontrolle überprüft der Elektrokontrolleur die Elektroinstallation auf potenzielle Gefahren wie lose Kabel, fehlerhafte Verdrahtungen, überlastete Schaltkreise oder andere Probleme. Im letzten Jahr wurden bei den esolva-Abnahmekontrollen 39% der Installationen mit Mängeln vorgefunden. Werden während der Abnahmekontrolle personengefährdete Mängel festgestellt, kann der Prüfer die Kontrolle abbrechen und verlangen, dass der Ersteller die gesamte Installation nochmals überprüft und die Mängel instandstellt. Personengefährdende Mängel sind beispielsweise ein fehlender Berührungsschutz einer Steckdose respektive offene, spannungsführende Teile oder ein fehlender Schutzleiter, der einen Fehlerstrom nicht über den Schutzleiter zurückfliessen lässt. Dies kann ein Stromschlag beim Nutzenden verursachen. Trifft der Kontrolleur auf eine einwandfreie und korrekt installierte elektrische Anlage an, wird nach der Überprüfung der Sicherheitsnachweis entsprechend unterzeichnet.
67% der Elektrokontrollen weisen Mängel und Gefahren auf
Die Häufigkeit der Mängel an Elektroinstallationen, welche jährlich erfasst und vom Berufsverband für Elektro-Sicherheitsberater*innen in der Schweiz (VSEK) publiziert werden, ist enorm. Besonders bemerkenswert ist, dass bei den durch esolva durchgeführten periodischen Kontrollen mehr als 70% der Installationen mangelhaft sind und mit einem, teilweise hohem Gefahrenpotenzial eingestuft wurden. Auch bei den Abnahmekontrollen im Jahr 2022 wiesen knapp 40% der Anlagen Mängeln auf.
Nachfolgend ein Auszug aus der Liste der Mängel, welche bei Kontrollen erfasst wurden (Liste ist nicht abschliessend):
- Berührungsschutz und Beschädigungen
- Fehlende oder unvollständige Beschriftungen, Legenden oder Kennzeichnungen der Stromkreise
- Funktion, Anwendung FI-Schalter (RCD)
- Schutzleiterunterbrüche auf Steckdosen und Verbraucher
- Provisorische Installationen
- Schutzleiter unter Spannung
- Brandgefährdung
Kontrollen sind durch Prüfintervall festgelegt
Die periodische Kontrolle der Installationen ist wichtig, um Unfälle und Schäden zu vermeiden und sicherzustellen, dass elektrische Anlagen und Geräte funktionieren und den erforderlichen Standards entsprechen. Damit die Installationen regelmässig geprüft werden, um solche Mängel zu vermindern, ist in der Verordnung über die elektrische Niederspannungsinstallation (NIV) der Prüfintervall festgehalten.
Prüfintervall | Installationen |
---|---|
jährlich | Baustellen, Märkte, Militäranlagen (Munitionslager), medizinisch genutzte Räume (Intensivpflege) |
alle 3 Jahre | explosionsgefährdete Bereiche (Zone 0, 1, 20,21), Tankanlagen |
alle 5 Jahre | Betriebsräume in Industrie und Grossgewerbe Tankstellen, explosionsgefährdete Bereiche (Zone 2 und 22) Warenhäuser, Theater, Kinos, Tanzlokale, Hotels, Gaststätten, Heime, Spitäler, Schulen, Kasernen etc. |
alle 10 Jahre | feuergefährliche, nasse, gewerblich genutzte Räume Bürogebäude, Banken, Versicherungen, Kirchen und Museen Installationen in gewerblichen Werkstätten, landwirtschaftliche Betriebe Autoreparaturwerkstätten |
alle 20 Jahre | alle übrigen Installationen (Wohnbauten) |
Sonderfall Eigentümerwechsel | Installationen mit Kontrollintervallen von 10 oder 20 Jahren müssen ausserdem bei jeder Handänderung überprüft werden, sofern die letzte Kontrolle über fünf Jahre zurückliegt. |
Leiter Sicherheit, Mitglied der Geschäftsleitung, esolva agFranco Storniolo